Lost in Books

Mein Bücherreich ~

  

"When I look at my room, I see a girl who loves books."

(John Green - Looking for Alaska)

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...is obsessed with books, Sailor Moon, "Friends" (Joey!), fairytales, ...

Forbidden

Forbidden - Tabitha Suzuma 3.5"Forbidden" und ich hatten leider keinen einfachen Start.Zu anfangs viel es mir schwer in die Geschichte zu finden. Von dem Thema Inzest ist auf den ersten Seiten noch keine Rede, vielmehr wird der Alltag der fünf Geschwister Lochan, Maya, Kit, Tiffin und Willa geschildert. Ihre Mutter hat ein Alkoholproblem und zusätzlich einen neuen Freund und vernachlässigt daher ihre Kinder. Ihr Vater hatte die Familie schon mehrere Jahre vorher verlassen. Lochan und Maya, die beiden Älteren, die nur 13 Monate altersmäßig auseinander sind, haben es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass der Rest der Familie zusammenbleibt und das Jugendamt von ihnen fernzuhalten.Zunächst muss ich zugeben hatte ich ein paar Probleme mit den für mich seltsamen Namen. Maya klingt noch normal, aber Lochan oder Tiffin sind für mich Namen, die ich bisher noch nicht kannte und mich erstmal daran gewöhnen musste. Auch war es mir persönlich zuerst zu viel Leid. Besonders die beiden Kleinen, Tiffin und Willa, die ich sofort in mein Herz geschlossen hatten, taten mir so furchtbar Leid. Ebenso auch Kit, der durch sein Auftreten natürlich kaum Sympathiepunkte sammeln kann, aber für mich wirkte er äußerst glaubhaft und wenn man hinter seine "böse" Fassade schaut, auch nur einen armen, vernachlässigten Jungen findet.Die Geschichte selbst wird aus der abwechselnden Sicht von Lochan, 17 Jahre, und Maya, 16 Jahre, erzählt. Immer in der Ich-Perspektive, allerdings hatte ich mir da ab und an gewünscht, dass es doch lieber aus der dritten Person erzählt werden sollte, da ich beide Stimmen manchmal etwas zu ähnlich fand.Von vornherein fällt auf, dass Lochan und Maya, trotz ihres jugendlichen Alters, ihre Jugend bereits hinter sich haben und daher empfand ich ihre erwachsenen Gedanken durchaus passend. Allerdings habe ich mich anfangs von ihren Gefühlen und Gedanken etwas erschlagen gefühlt, weil es zu viel auf einmal war und dazu das Schriftbild, mit sehr wenigen Absätzen nicht so schön zu lesen war. Oft habe ich mich sehr über Stellen mit wörtlicher Rede gefreut, da dann auch mehrere Absätze vorhanden waren."Forbidden" erzählt, wie es natürlich zum Thema passt, eine ruhige Geschichte. Man lernt zunächst die Figuren kennen, ihre Eigenheiten und daraus entwickelt sich allmählich die verhängnisvolle Beziehung zwischen Maya und Lochan. Die Beschreibungen der Beziehung empfand ich als sehr intensiv und oft musste ich mich daran erinnern, dass es sich hier um Geschwister handeln, dass es eigentlich nicht sein "darf".Allerdings kommt damit auch eines meiner Probleme mit dem Buch zum Vorschein, denn ich fand es nicht so richtig fesselnd, ich konnte das Buch jederzeit problemlos aus der Hand legen. Und daher hatte ich es nach etwa 120 gelesenen Seiten erstmal für eine Woche beiseite gelegt und lieber in einem anderen Buch weitergelesen, bis mich das schlechte Gewissen gepackt hatte. Und kaum hatte ich weitergelesen, hatte sich die Geschichte plötzlich überschlagen und wurde spannender. Allerdings nur für kurze Zeit, denn ich fand, dass es sich im Mittelteil leider gezogen hatte und auch wenn ich die Beschreibung der Beziehung zwischen Maya und Lochan mochte, so empfand ich die ganze Darstellung mit der Zeit doch ein wenig wiederholend.Fast das ganze Buch über empfand ich die Geschichte als gut, lesbar, interessant, aber leider nicht packend oder so supertoll, wie ich es erwartet und gewollt hatte. Bis auf die letzten 50 Seiten. Von da an hat sich meine Beziehung zu "Forbidden" schlagartig geändert. Zwar wusste ich leider schon wie in etwa das Buch ausgehen wird, da ich einen fiesen Spoiler dazu gelesen hatte, aber nicht, welche Richtung genau es einnehmen wird. Und daher war ich sehr überrascht. Die letzten 50 Seiten waren so dramatisch, emotional, packend und spannend, wie ich gerne das ganze Buch über gehabt hätte. Einerseits wollte ich das Buch nicht zu Ende lesen, vor lauter Angst, aber andererseits war die Neugier doch zu groß. Fast die gesamten letzten Seiten über hatte ich den Atem angehalten, manche Szenen nochmal gelesen, da ich einfach nicht fassen konnte, was da vor sich geht. Und auch jetzt muss ich immer noch mit einem großen Kloß im Hals daran zurückdenken. Und diesem großartigen Ende hat es "Forbidden" nun auch zu verdanken, dass es mir in wirklich positiver Erinnerung bleiben wird."Forbidden" handelt um eine verbotene Liebe, die Liebe zwischen einem Bruder und seiner Schwester, die die Autorin Tabitha Suzuma wirklich gut und glaubhaft umgesetzt hat. Zwar empfand ich die Geschichte nicht als durchweg spannend, aber dafür trumpft das großartige Ende gewaltig auf.Trotzdem kann ich das Buch nicht uneingeschränkt empfehlen, denn diese Beziehung ist etwas, auf das man sich einlassen muss. Menschen, die grundsätzlich dagegen sind, werden hier dran wohl keinen Gefallen finden können.

Ich lese gerade

Der weiße Neger Wumbaba I - III: Alle Handbücher Des Verhörens
Axel Hacke, Michael Sowa
Bereits gelesen: 93/216 pages
Blinde Weide, schlafende Frau
Haruki Murakami, Ursula Gräfe
Die Rebellin (Die Gilde der Schwarzen Magier, #1)
Trudi Canavan
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Terry Pratchett, Andreas Brandhorst