2.5-3"Schiffbruch mit Tiger" und ich hatten bereits im Vorfeld eine eher schwierige Beziehung zueinander. Das Buch hatte ich vor ein paar Jahren mal ertauscht, da ich viele begeisterte Meinungen dazu gelesen hatte, danach ist es allerdings erstmal im SUB untergegangen und eigentlich dem SUB-Aussortieren zum Opfer gefallen, da es mich inhaltlich eigentlich nicht mehr so richtig angesprochen hatte. Tja, aber nur eigentlich, denn ganz losgeworden bin ich das Buch noch nicht. Da der Film letztes Jahr im Kino lief, und die begeisterten Meinungen nicht abebbten, habe ich mich nun doch an das Buch gewagt und ehrlich gesagt, soo großartig fand ich es nicht.Es ist an sich kein schlechtes Buch, auch wenn ich mich noch nicht recht entscheiden kann, ob ich die Geschichte nun mochte oder bloß "okay" fand. Die ersten Seiten, wie Pi zu seinem Namen kommt, fand ich durchaus unterhaltsam und amüsant und auch seine Abhandlungen über Tiere, Zoos, etc. (auch wenn mich seine Art etwas störte, wenn er meinte, dass Menschen, die keine Zoos mögen, einfach nur schlecht informiert sind, etc. *augenroll*). Auch der Teil über die Religion war recht interessant, wenn auch etwas zu kurz. Dass Pi sich einfach aussucht, drei (unterschiedlichen) Religionen anzugehören, fand ich irgendwie ganz süß, aber mir kam das Ganze zu oberflächlich vor.Nach etwa 130 Seiten ging es dann auch endlich mit dem titelgebenden Schiffbruch los, worauf ich, vor allem aufgrund des Tigers, bereits sehnsüchtig gewartet hatte. Und anfangs war es auch schon ziemlich spannend, und so gerne ich die großen Raubkatzen auch habe, mit Pi hätte ich in der Situation nicht tauschen wollen. Allerdings muss ich aber auch zugeben, dass mich das ganze recht schnell etwas gelangweilt hatte. Ab einem Punkt hatte ich das Gefühl, dass sich alles einfach nur wiederholt, was auf der anderen Seite zwar logisch ist, denn auf dem Meer ist nun mal nicht so viel los, aber andererseits hätte man dann die Zeit vielleicht doch etwas kürzen sollen. Und diese Algeninsel am Schluss der Reise fand ich seltsam und irgendwie unpassend an der Stelle. Ich hätte es besser gefunden, wenn das etwas mehr in der Mitte als am Ende gewesen wäre, denn so wirkte es auf mich eher als wenn der Autor noch schnell ein paar Seiten und Kapitel hätte füllen müssen und sich das dann noch schnell ausgedacht :/Die Zeit auf dem Meer ging mir zudem noch sehr auf den Magen. Manche Beschreibungen hätte ich mir nicht so detailliert gewünscht, mir war es einfach viel zu eklig und brutal.Die Übersetzung war nicht schlecht, flüssig zu lesen und es gab auch so mehrere bemerkenswerte Passagen, aber dennoch gab es ein paar Ausdrücke, die mich eher haben schaudern lassen wie "Ich fand es zum Piepen, dass er das sagte, ..." (S. 94), vielleicht bin ich etwas zu pingelig, aber mich stört das "Piepen" irgendwie sehr...(wenn das im Original genau so stehen würde, nehme ich das aber natürlich zurück ;))Der Aufbau des Buches lässt mich etwas ratlos zurück. Einerseits fand ich es ganz interessant, dass Pi seine Geschichte einem Autor erzählt, der die Geschichte aufschreibt, aber mir war es so zu inkonsequent. Nach der Vorbemerkung des Autors gibt es im ersten Teil des Buches zwar immer noch ein paar Einschübe des Autors auf die Gegenwart, aber im zweiten Teil nichts mehr und zum Schluss auch kein Nachwort oder sonst etwas in der Art.Noch kurz zum Ende. Ja, das ist schon super gemacht, ohne Frage. Leider war ich auf sowas ähnliches irgendwie schon eingestellt, daher wirklich überrascht war ich nicht. Ich denke, die zweite Geschichte wird vermutlich die wirkliche Geschichte sein, aber die mit dem Tiger ist mir trotzdem lieber ;)