Lost in Books

Mein Bücherreich ~

  

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(John Green - Looking for Alaska)

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Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew

Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew - Oliver Plaschka 4.5Ein wahrlich seltsames Buch, anders kann ich "Fairwater" nicht beschreiben. Genauso wenig kann ich den Inhalt wiedergeben, dafür ist die Geschichte einfach zu verschlungen, verwirrend und zu komplex. Und auch jetzt, nach Beenden des Buches und nach dem Lesen des Anhangs, bin ich mir nicht völlig sicher, ob ich das Buch komplett verstanden habe. Aber ehrlich gesagt, das stört mich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil.Bereits von der ersten Seite an, war ich sehr verwirrt, was es mit dem Buch auf sich hat, was in Fairwater passiert. Und mit jeder gelesenen Seite, stieg meine Verwirrung weiter an und ja, das machte auch irgendwie den Reiz der Geschichte für mich aus.Zum Ende hin werden nicht alle Geheimnisse gelöst, nicht alle Fragen beantwortet. Aber hier finde ich das absolut passend, ich bin mir nicht sicher ob es zu dem Örtchen Fairwater wirklich gepasst hätte, wenn man als Leser über alles ganz genau Bescheid wüsste. Außerdem hatte ich so genügend Zeit und Mittel, um meine eigenen Theorien entwickeln zu können, die daher auch nicht falsch sein müssen.Die Atmosphäre fand ich unglaublich gut beschrieben, sehr mystisch, geheimnisvoll und gruselig. In meinem Kopf hat sich die Geschichte in düsteren Farben präsentiert, teils habe ich mich an den Film "Sin City", etc. erinnert gefühlt. (Von der Stimmung und "Aussehen" her, handlungstechnisch natürlich eher weniger.)Wer eine spannende, geradlinige Geschichte lesen will, dem muss ich leider sagen, der ist mit "Fairwater" schlecht bedient. Ich wollte zwar ununterbrochen in dem Buch weiterlesen, aber "spannend" war es für mich nicht so recht. Es gibt viele ruhige Szenen und selbst kleine Details können für die Handlung wichtig sein, sodass ich das Buch in verminderter Lesegeschwindigkeit lesen "musste"/wollte. (Außerdem hat man so auch mehr von der Geschichte :p)Mit jedem Kapitel wechselt auch die Perspektive und damit treten immer andere Personen in den Vordergrund. So richtig sympathisch war mir keine der Figuren, aber ich fand es spannend, immer kleine Happen, Mosaikstückchen aus Fairwater kennenzulernen, die sich sehr langsam zu einem Ganzen (mehr oder weniger jedenfalls) zusammensetzen konnten.Und noch kurz etwas zur Aufmachung/Optik. Das Taschenbuch ist mit rund 13 Euro sicherlich nicht ganz billig (zumindest sagt mir das mein Studenten-Geldbeutel ;)), aber ich finde, dass es durchaus sein Geld wert ist. Bei jedem Kapitelanfang gibt es ein Bild in schwarz/weiß dazu und auch die Handlung ist mit Gedichten, Zeitungsausschnitten, etc. gespickt, das optisch auch immer hervorgehoben wird. Außerdem gibt es noch einen Anhang mit der Chronik über Fairwater (was man aber besser am Schluss lesen sollte) und eine Übersicht der wichtigsten Personen. (Aber auch hier gilt, lieber erst etwas später anschauen, sonst könnte man schon zu viel erfahren.)Nach dem bereits für großartig befundenen "Die Magier von Montparnasse", das auch bereits keine "leichte" Kost war und die Gehirnzellen angestrengt hatte, konnte mich Plaschkas Erstling "Fairwater" ebenfalls überzeugen und begeistern. (Wobei ich die Magier noch etwas wunderbarer fand.)Und es ist sicherlich auch Wert, es nochmal zu lesen, um dann einfach auf andere Sachen, Details achten zu können.Ein wunderbares Buch und ich freue mich nun umso mehr auf "Der Kristallpalast", der zum Glück bereits in meinem Regal auf mich wartet.

Ich lese gerade

Der weiße Neger Wumbaba I - III: Alle Handbücher Des Verhörens
Axel Hacke, Michael Sowa
Bereits gelesen: 93/216 pages
Blinde Weide, schlafende Frau
Haruki Murakami, Ursula Gräfe
Die Rebellin (Die Gilde der Schwarzen Magier, #1)
Trudi Canavan
MacBest
Terry Pratchett, Andreas Brandhorst